Polarlicht
In meinem Buch Helden des Himmels erzähle ich unter anderem über die spannende Geschichte der Polarlicht-Forschung. Meine analogen Aufnahmen (ganz unten) entstanden 1989 nahe Alta-Bossekop, das eine forschungsgeschichtlich prominente Rolle spielte: Martin Brendel gelang hier 1892 die erste Polarlichtaufnahme überhaupt!
Später konnte ich das Nordlicht zweimal von Wien aus betrachten - und mich nach Kurs und Prüfung endlich "Nordlicht-Experte" nennen. 2024 flog ich nochmals nach Nordnorwegen, um die Erscheinung vor Ort mit der digitalen Kamera einzufangen.
Tromsö 2024
Das Polarlicht auf knapp 70 Grad Breite: Im Herbst 2024 weilte ich westlich von Tromsö -
um zu wandern und das Nordlicht zu schauen. Im folgenden einige Aufnahmen.
Wien 2024
Im Mai kletterte die erdmagnetische Unruhe auf ungewöhnlich hohe Werte. Das Nordlicht schob sich daher bis in unsere Breiten vor.
Das Polarlicht schält sich am 10. Mai 2024 langsam aus der Abenddämmerung
Standort Marchfeldkanal in Wien 21: Das rötliche Glimmen reichte zeitweilig von Ost ...
... bis weit über den Zenit hinaus - zumindest fotografisch
Die Nordlichtaufnahmen entstanden mit einer Canon 550D, einem Ultraweitwinkel-Zoom (11-16 mm Brennweite; Blende 2.8) und einem Fisheye (8 mm; abgeblendet auf 5.6 - 8)
Rot und Grün stammen von angeregten Sauerstoffatomen unserer Lufthülle. Das Grün reicht bis etwa 200 bis 250 km Höhe, das Rot noch viel höher.
Magenta sollte von Stickstoffmolekülen in über 100 km Höhe beigesteuert werden.
Der Weißableich der Kamera spielt hier aber sicher auch eine Rolle
Von Mitternacht bis 4 Uhr früh fotografierte ich von meiner Wohnung aus.
Sie liegt ebenfalls in Wien-Floridsdorf
Grünliche Flecken treten in unseren Breiten nur nach äußerst heftigen Sonnenstürmen auf
Ein Blick nach Westen. Das Nordlicht setzte sich sogar gegen die Wiener Lichtpest durch
Hier weist die Kamera sogar Richtung Süden, wie das horizontnahe Sternbild Skorpion belegt. Das Polarlicht vom 10./11. Mai 2024 galt als das stärkste seit 2003
Selbst mit freiem Auge ließen sich diffuse Flecke und rötliche bis magentafarbige, hoch aufragende, wandernde Lichtsäulen ausmachen. Mit einem Trick ließen sie sich sogar filmen
Das Blau der einsetzenden Morgendämmerung machte dem Schauspiel ein Ende
Am folgenden Abend (11.5.2024) konnte ich das Polarlicht am Wiener Stadtrand nur noch schwach fotografisch und knapp über dem Nordhorizont nachweisen
Ältere Aufnahmen: Wien, 7.4.2000
Für mich völlig überraschend erschien vor Mitternacht das Polarlicht: Ich fotografierte es improvisiert aus dem Küchenfenster. Die analoge Kamera erlaubte keine sofortige Kontrolle der Bildschärfe.
Ältere Aufnahmen: Alta 1989
Damals bezog ich zwei Wochen in einer norwegischen Volkshochschule Quartier, um mich dem Polarlicht zu widmen. Damals freilich noch mit der analogen Kamera und Diafilmen.
![]() Selten zeigt sich das Nordlicht auch am Himmel Wiens, wie hier im Jahr 2000. Meist sehen wir dann nur den oberen roten Abschnitt |
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![]() Sehr viel häufiger und eindrucksvoller ist es in nördlichen Breiten. |
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![]() Da scheinen Lichtbänder wie Finger nach den Betrachtern zu greifen. |
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![]() Glänzende Flecken pulsieren gespenstisch. |
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Einst verbrachte ich zwei Wochen bei Alta in Nordnorwegen, nur um das Nordlicht zu studieren. |
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![]() Im oberen Abschnitt ist die Aurora rot, im unteren grün. |
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![]() Ihr Licht stammt primär von angeregtem atmosphärischen Sauerstoff. In geringerem Maße spielt Stickstoff mit. |
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![]() Die feinen Strahlen zeichnen die Feldlinien des Erdmagnetfelds nach. |
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Ursache des Polarlichts sind Teilchen des Sonnenwinds, die, vom Erdmagnetfeld arg beschleunigt, nahe der geomagnetischen Pole in die Atmosphäre eindringen können. |
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![]() | Alte Mythen, Forschungsgeschichte und aktueller Wissensstand zum Nordlicht - all das ist faszinierend. |
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![]() | Die Strahlen scheinen auf einen gemeinsamen Punkt zuzueilen - diese "Nordlicht-Krone" gilt als Höhepunkt der Erscheinung. |
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