Heiligenschein-Effekt
Objekte streuen das Licht vorwärts, rückwärts und seitwärts. Die Rückwärtsstreuung kann sehr effizient sein, wenn sich Lichtquelle, Betrachter und streuendes Objekt genau auf einer Linie befinden. Auf den folgenden Bildern markiert der Schatten des Kopfes den Gegenpunkt zur Sonne. Die Landschaft darum herum wirkt merklich aufgehellt.
Der gleiche Effekt lässt den Vollmond besonders hell aufstrahlen. Ähnliches gilt für die Ringe des Saturn in Oppositionsstellung; auch dann bilden Sonne, Erde und Saturn eine Linie im Raum.
Der Kopfschatten des Betrachters - hier der des Fotografen rechts - scheint aufgrund des geometrisch bedingten Heiligenschein-Effekts von einer Aureole umgeben zu sein.
Bei tiefer Sonne, also spät abends, ist diese Aufhellung besonders gut zu sehen.
Falls Sie nicht auf Ihre Heiligsprechung warten möchten, ergreifen Sie am besten selbst die Initiative - und fotografieren Ihren "Heiligenschein".
Nicht nur Gras (am besten wohl nasses) macht den Heiligenschein-Effekt sichtbar, auch lockere Erde schafft das.
Dazu gesellt sich ein weiteres Phänomen: Die Schatten jener Objekte, die mit der Sonne und Ihrem Kopf eine Linie bilden, fallen genau hinter diese Objekte. Sie werden dadurch unsichtbar.
Was tagsüber im Schein der Sonne funktioniert, das klappt nachts auch im Mondlicht. Sie werden allerdings ein Stativ benötigen.