Kuiper Belt Objects (KBOs)
Hinter der Neptunbahn zieht eine große Zahl schmächtiger Objekte um die Sonne. Die nächsten dieser Eiszwerge bilden den sogenannten Kuiper-Gürtel. Das bekannteste Kuiper Gürtel Objekt (Kuiper Belt Object, KBO) ist der 2374 km kleine Pluto, der zumindest im Sprachgebrauch lange Zeit als der "neunte Planet" bezeichnet wurde. Die ähnlich große Eris ist deutlich weiter entfernt.
Pluto ist das einzige KBO, das Amateure erfassen werden. Das Auge soll Pluto an Teleskopen ab etwa 25 cm Durchmesser erspähen können, sofern man unter wirklich dunklem Himmel steht. Die Fotografie tut sich da leichter, da sie Lichteindrücke über die Belichtungszeit hinweg summiert.
Der Zwergplanet stand während der Aufnahme nur 18 Grad hoch. Außerdem musste ich über Wien hinweg fotografieren. Das helle Objekt ist der Stern Pi im Schützen.
Hinter dem Kuipergürtel beginnt die ausgedehnte Region der Scattered Disk Objects (SDOs). Diese Kleinkörper besitzen weit elongierte Orbits, deren sonnennächster Punkt (Perihel) zum Teil noch im Kuipergürtel, selten sogar innerhalb der Neptunbahn liegt. Der fernste Bahnpunkt (Aphel) ist aber in viel größere Ferne gerückt, z.B. in 1.000 AU - das sind 150 Milliarden km oder fünfeinhalb Lichttage.
Die Bahnebenen der SDOs sind oft deutlich gegenüber der Planetenbahnebene geneigt. Das gilt auch für die schon erwähnte Eris, der Riesin im Zwergenreich: Mit einer Maximalhelligkeit von 19 mag entzieht selbst sie sich Amateurmitteln.
Das gilt umso mehr für die noch fernere Oortsche Kometenwolke, welche die Sonne als eine Art "Kugelschale" in grob einem Lichtjahr Abstand umgibt. Ein von dort stammendes Objekt erblicken wir nur, falls es sich ins innere Sonnensystem vorwagt: Dann entwickelt es zumindest eine Koma, eventuell sogar einen Schweif - ein neuer Komet ist aufgetaucht.